Die Kristallisation bezieht sich auf einen Vorgang, bei dem sich aus einer Flüssigkeit oder einem Gas feste Kristalle bilden. Dies geschieht, wenn die Konzentration gelöster Mineralien eine Sättigung erreicht und die Bedingungen für die Bildung eines festen Körpers günstig sind. Im Zusammenhang mit feuchten Kellern tritt die Kristallisation häufig dann auf, wenn Wasser, das lösliche Salze enthält, in die Poren und Kapillaren des Mauerwerks eindringt.
Mit der Zeit verdunstet das Wasser aus dem Mauerwerk, und die darin gelösten Mineralien bleiben zurück. Wenn die Konzentration dieser Mineralien zunimmt, beginnen sie Kristalle zu bilden. Diese Kristallisierung kann verschiedene Effekte haben. Einerseits kann sie zu einer Verschlechterung des Mauerwerks führen, da die wachsenden Kristalle physischen Druck auf die Poren und Kapillaren des Materials ausüben können, was zu Rissen und struktureller Schwächung führt. Dieser Prozess wird auch als Ausblühungen bezeichnet und ist oft durch weiße, kreidige Flecken auf den Kellerwänden erkennbar.
Andererseits kann die Kristallisation in einigen Fällen als Methode zur Abdichtung eingesetzt werden. Spezielle Verfahren nutzen die Kristallisierung gezielt, um feine Risse und Kapillaren im Mauerwerk zu verschließen und so das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern, indem man eine wasserdichte Schicht aus Kristallen bildet.
Zur Vermeidung von Schäden durch unerwünschte Kristallbildung ist eine sorgfältige Analyse der Ursachen für die Feuchtigkeit im Keller unerlässlich. Entsprechende Maßnahmen zur Trockenlegung und Abdichtung können dann geplant und durchgeführt werden, um das Problem langfristig zu beheben. Zu diesen Maßnahmen gehören beispielsweise das Aufbringen von Sperrschichten, die Verbesserung der Drainage oder der Einsatz von kristallinen Abdichtungsverfahren. Es ist wichtig, dass Hausbesitzer bei Anzeichen von feuchter Kellerwand einen Fachmann konsultieren, um den besten Weg für die Instandsetzung und Prävention zu bestimmen.