Das Phänomen des "Outgassing" (auch Ausgasung genannt) spielt eine wichtige Rolle im Kontext von Feuchtigkeitsproblemen in Gebäuden, insbesondere in Kellerräumen. Unter Outgassing versteht man das Freisetzen von Gasen oder Dämpfen aus Materialien oder Produkten, die in der Bauindustrie verwendet werden. Diese Emission kann sowohl während der initialen Aushärtungsphase nach der Installation als auch über längere Zeiträume in geringeren Mengen stattfinden.
Die ausgasenden Substanzen sind häufig flüchtige organische Verbindungen (VOC), Weichmacher oder andere chemische Verbindungen, die unter normalen Raumbedingungen von festen oder flüssigen Ausgangsstoffen in die Raumluft übergehen. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Geruch von frischer Farbe, Lacken, Klebstoffen oder neuen Bodenbelägen, der durch deren Ausgasung entsteht.
In Kellern können solche Emissionen durch die oftmals vorhandene höhere Luftfeuchtigkeit und niedrigere Temperatur noch intensiviert werden. Feuchte und kühlere Bedingungen können die Ausgasungsrate beeinflussen und das Feuchtigkeitsungleichgewicht im Raum verstärken. Ein zu hoher Feuchtigkeitsgehalt in der Luft kann sich negativ auf die Bausubstanz sowie auf die Qualität des Raumklimas auswirken. Darüber hinaus kann Outgassing auch zu gesundheitlichen Beschwerden bei Bewohnern führen, insbesondere wenn die ausgasenden Stoffe als gesundheitsschädlich eingestuft sind.
Die Kontrolle und Reduzierung von Outgassing ist somit ein wesentlicher Bestandteil gesunden Wohnens und der Prävention von Feuchtigkeitsproblemen in Kellern. Anwender können beispielsweise durch den Einsatz von emissionsarmen Baustoffen und eine adäquate Belüftung zur Verringerung der Konzentration ausgasender Stoffe beitragen. Bei Renovierungen und Neubauten ist es ratsam, die Thematik der Ausgasung zu berücksichtigen und gegebenenfalls Fachleute zu konsultieren, um die richtigen Materialien auszuwählen und für eine angemessene Lüftung zu sorgen.