Glossar-Buchstabe: N

Nachträgliche Abdichtung

Maßnahmen, um bestehende Keller gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abzudichten.

Häufig sind ältere Gebäude mit der Herausforderung konfrontiert, dass Feuchtigkeit in die Keller eindringt, was die Bausubstanz gefährden und zu Problemen wie Schimmelbildung führen kann. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, ist die nachträgliche Abdichtung von Kellern eine unerlässliche Maßnahme. Die Art der Abdichtung ist dabei abhängig von der Ursache der Feuchtigkeit und reicht von einfachen Reparaturen bis zu umfassenden Sanierungsmaßnahmen.

Bei der nachträglichen Abdichtung wird zwischen verschiedenen Methoden unterschieden, die je nach Ursache und Intensität der Feuchteproblematik zum Einsatz kommen. Diese Methoden lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: Innenabdichtung und Außenabdichtung.

Außenabdichtung: Diese Methode umfasst das Freilegen der Kellerwände von außen, um eine Abdichtungsschicht aufzutragen. Hier kommen oft Bitumen-Dickbeschichtungen oder spezielle Dichtungsbahnen zum Einsatz. Ziel ist es, eine Barriere gegen Bodenfeuchtigkeit und drückendes Wasser zu schaffen, indem man eine wasserdichte Schicht zwischen Erdboden und Kellerwand einfügt. Die Außenabdichtung ist meist effektiver, da sie direkt der Feuchtigkeit entgegenwirkt, allerdings ist sie aufgrund der notwendigen Erdarbeiten oft kosten- und arbeitsintensiver.

Innenabdichtung: Sollten äußere Maßnahmen nicht möglich sein, etwa bei dichter Bebauung oder bei schwierigen Bodenverhältnissen, bietet sich die Innenabdichtung an. Diese Methode kann darauf ausgelegt sein, durch auf die Innenseite der Kellerwände aufgetragene Abdichtungsmittel das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Zu den Verfahren zählen unter anderem das Verputzen mit speziellen Abdichtputzen oder die Verwendung von Innenabdichtungssystemen mit Dichtungsschlämmen.

Darüber hinaus kann die Ursache der Feuchtigkeit auch auf mangelhafte oder fehlende Horizontalsperren zurückzuführen sein, die das Aufsteigen von Feuchtigkeit aus dem Boden ermöglichen. In solchen Fällen kann eine nachträgliche Horizontalsperre durch Injektionsverfahren oder mechanische Sperren installiert werden.

Vor dem Beginn von Abdichtungsmaßnahmen ist eine genaue Analyse der Feuchtigkeitsproblematik unerlässlich, um die richtige Methode auszuwählen. Ein Fachmann kann durch eine Diagnose der Feuchtigkeitsursachen die passende sanierungstechnische Lösung empfehlen.

Die Qualität der nachträglichen Abdichtung ist entscheidend für die Langlebigkeit und Wirksamkeit der Maßnahme. Daher sollte sie von Fachbetrieben mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Keller langfristig trocken bleibt und das Gebäude gesund und bewohnbar ist.


veröffentlicht am: 25.02.2024 09:55   |  bearbeitet am: 26.02.2024 20:36
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