Glossar-Buchstabe: W

Wasserhaltung

Erläuterung von temporären Maßnahmen und Systemen zur Wasserentfernung während Bau- und Sanierungsphasen.

Die Wasserhaltung ist ein Kernverfahren bei der Gewährleistung trockener Verhältnisse während der Bau- und Sanierungsphasen, insbesondere wenn es um feuchte Keller geht. Sie umfasst sämtliche temporären Maßnahmen und Systeme, welche erforderlich sind, um Wasser aus einer Baugrube oder einem bestehenden Gebäude zu entfernen und das Eindringen weiteren Wassers zu verhindern. Dies ist besonders wichtig, um die strukturelle Integrität der Gebäude zu erhalten und um ein sicheres Arbeitsumfeld für Bauarbeiter zu schaffen.

Im Zusammenhang mit feuchten Kellern werden diverse Techniken der Wasserhaltung eingesetzt. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen offener Wasserhaltung und geschlossener Wasserhaltung. Bei der offenen Wasserhaltung werden Gräben oder Vorfluter genutzt, um das Wasser vom Baubereich wegzuleiten. In Situationen, in denen diese Methode aufgrund von Umweltaspekten oder Platzmangel nicht angewendet werden kann, kommt die geschlossene Wasserhaltung zum Einsatz. Hierbei wird das Wasser über spezielle Pumpen und Rohrleitungssysteme abgeführt.

Weitere Methoden der Wasserhaltung umfassen:

  1. Absenkung des Grundwasserspiegels durch Brunnen oder Sickeranlagen, um die Trockenlegung zu unterstützen.
  1. Einsatz von Chemikalien zur Bodenverfestigung und damit auch zur Verringerung der Wasserdurchlässigkeit.
  1. Verwendung von Spundwänden, um den Zutritt von Wasser zu einer Baustelle zu blockieren.
  1. Temporäre Versiegelung von Rissen und Fugen im Mauerwerk um akute Wassereinbrüche zu stoppen.

Die Planung und Durchführung von Wasserhaltungsmaßnahmen erfordert eine genaue Kenntnis über den lokalen Untergrund, die Wasserbeschaffenheit und die hydrologischen Bedingungen am Bau- oder Sanierungsort. Eine fehlerhafte oder unzureichende Wasserhaltung kann nicht nur den Bauverzug verursachen, sondern auch zu schweren Bauschäden führen.

Die Notwendigkeit zur Wasserhaltung muss während der gesamten Dauer der Bau- oder Sanierungsarbeiten kontinuierlich bewertet werden. Nur so können Maßnahmen zeitnah angepasst und Probleme wie erneute Feuchtigkeit im Keller vermieden werden.

Durch den Einsatz effektiver Wasserhaltungssysteme können schlussendlich die Baukosten reduziert, die Arbeitszeit optimiert und eine langfristige Lösung für feuchte Keller gewährleistet werden. Für Bauherren und Sanierungsfachleute ist die Wasserhaltung somit ein unverzichtbares Instrument, um gegen Feuchtigkeitsprobleme im Keller vorzugehen und die Langlebigkeit der Gebäudestruktur zu sichern.


veröffentlicht am: 26.02.2024 05:41   |  bearbeitet am: 29.02.2024 21:18
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