Glossar-Buchstabe: R

Rückstau

Ein Zustand, bei dem Wasser durch eine überlastete oder blockierte Kanalisation in den Keller zurückfließt.

Rückstau ist ein Problem, das in Gebäuden auftreten kann und oft mit ernsthaften Schäden in Verbindung gebracht wird, insbesondere in Kellerräumen. Bei einem Rückstau handelt es sich um einen Zustand, bei dem Abwasser nicht wie vorgesehen in die öffentliche Kanalisation abfließen kann und stattdessen in das Gebäude zurückgedrückt wird. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und reichen von kurzfristigen Überlastungen der Kanalisation bei starken Regenfällen bis hin zu anhaltenden Blockaden durch Ablagerungen oder Fremdkörper im Kanal.

Klassischerweise sind Keller die am häufigsten betroffenen Bereiche bei einem Rückstau, da diese oft den tiefstgelegenen Punkt eines Gebäudes darstellen. Wenn das Abwasser in die Kanalisation fließen soll, wird es durch die Schwerkraft nach unten geleitet. Ist der normale Abflussweg blockiert, kann sich das Wasser in die entgegengesetzte Richtung bewegen und über Bodenabläufe, Toiletten und andere Sanitärinstallationen in den Keller gelangen.

Rückstau kann zu verschiedenen Schäden führen, darunter:

  • Strukturschäden am Gebäude: Feuchtigkeit kann das Mauerwerk beschädigen und zu einem langfristigen Feuchtigkeitsproblem führen.
  • Gesundheitsschäden durch Schimmelbildung: Eine hohe Feuchtigkeit und organisches Material bieten ideale Bedingungen für Schimmelpilze.
  • Beschädigung von Mobiliar und Lagergut: Wasser und Feuchtigkeit können gelagerte Gegenstände und Einrichtungen im Keller beschädigen oder zerstören.

Um Rückstau zu verhindern, gibt es verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können:

  • Installation von Rückstauklappen: Diese Klappen erlauben den Abfluss von Wasser in eine Richtung, blockieren aber den Weg zurück ins Gebäude.
  • Regelmäßige Wartung und Inspektion der Kanalisation: Blockaden und Schäden können frühzeitig erkannt und behoben werden, um einen Rückstau zu vermeiden.
  • Anpassungen im Landschaftsdesign: Um die Wahrscheinlichkeit von Überlastungen zu reduzieren, können beispielsweise Regenwasserableitsysteme installiert werden.

Die Berücksichtigung von Rückstau in der Bauplanung und regelmäßige Wartungsarbeiten sind entscheidend, um das Risiko von feuchten Kellern zu minimieren und die Integrität des Gebäudes zu wahren. Hausbesitzer sollten sich bewusst sein, dass nicht alle Gebäudeversicherungen automatisch Schäden durch Rückstau abdecken, und es empfiehlt sich, diesbezüglich den Versicherungsschutz zu überprüfen und gegebenenfalls eine entsprechende Zusatzversicherung abzuschließen.


veröffentlicht am: 25.02.2024 18:54   |  bearbeitet am: 29.02.2024 18:57
Cookie-Richtlinie