Feuchtigkeit in Kellern ist ein häufiges Problem, das nicht nur zu materiellen Schäden am Gebäude führen kann, sondern auch ein gesundheitliches Risiko durch Schimmelbildung darstellt. Eine präzise Bestimmung der Feuchtigkeitslevel ist daher essentiell, um geeignete Maßnahmen zur Trocknung und Abdichtung einleiten zu können. Es gibt verschiedene Messmethoden und Geräte, die dazu beitragen, den Feuchtigkeitsgehalt in den Wänden, Böden und der Luft eines Kellers zu bestimmen.
- Feuchtigkeitsindikatorstreifen: Diese einfach zu verwendenden Streifen verändern die Farbe, wenn sie Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Sie bieten eine schnelle, jedoch eher qualitative Einschätzung des Feuchtigkeitsvorhandenseins.
- Hygrometer: Diese Geräte messen die relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum. Sie eignen sich besonders gut, um das allgemeine Feuchtigkeitsniveau im Keller zu beurteilen und Fortschritte während der Trocknungsphase zu überwachen.
- Infrarot-Thermometer: Mittels Infrarottechnologie können unterschiedliche Wandtemperaturen gemessen und so indirekt auf Feuchtigkeit geschlossen werden. Kalte Stellen können auf Feuchtigkeit hindeuten, die eine weiterführende Diagnostik nötig macht.
- Materialfeuchte-Messgeräte: Es gibt zwei Hauptarten von Materialfeuchte-Messgeräten: Diejenigen, die einen elektrischen Widerstand messen (Widerstandsmessgeräte), und diejenigen, die dielektrische Eigenschaften verwenden (Dielektrizitätsmessgeräte). Beide Arten messen die Feuchtigkeit, indem sie in direkten Kontakt mit dem zu prüfenden Material kommen.
- Kalziumkarbid-Methode (CM-Methode): Diese Methode gilt als eine der präzisesten für die Bestimmung des Feuchtgehalts in Baustoffen. Dabei wird eine Probe des Materials mit Kalziumkarbid vermischt, womit Acetylen-Gas freigesetzt wird. Der Druckanstieg im Messgefäß ist ein Maß für den Feuchtigkeitsgehalt.
- Neutronensonde: Sie wird in der Geotechnik eingesetzt und misst die im Boden zurückgestreuten Neutronen, welche mit dem dortigen Feuchtigkeitsgehalt korrelieren. Dieses Verfahren ist allerdings aufwendig und wird daher oft nur von Spezialisten durchgeführt.
- Gravimetrische Wassergehaltsbestimmung: Hierbei wird eine Materialprobe entnommen, gewogen, getrocknet und erneut gewogen. Die Differenz im Gewicht vor und nach dem Trocknen ergibt den Wassergehalt des Materials.
Die Wahl der Messmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Genauigkeit, die erforderlich ist, der Beschaffenheit des Materials, der Größe der zu messenden Fläche und nicht zuletzt von den Kosten. In vielen Fällen ist es ratsam, für eine genaue Diagnose und gezielte Maßnahmenergreifung einen Fachmann hinzuzuziehen.