Der Lotus-Effekt ist ein Phänomen, das sich in der Natur bei einigen Pflanzen beobachten lässt, am bekanntesten ist es bei der Lotusblume. Dieser Effekt beschreibt die Fähigkeit einer Oberfläche, Wasser so effektiv abzuweisen, dass es praktisch abperlt und dabei Schmutzpartikel mit sich nimmt – daher die Bezeichnung "selbstreinigende Eigenschaft". Diese Oberfläche ist extrem hydrophob, d.h. wasserabweisend.
Der Schlüssel zum Verständnis des Lotus-Effekts liegt auf mikroskopischer Ebene. Die Blätter der Lotusblume sind mit winzigen Wachskügelchen überzogen, die eine raue Oberflächenstruktur erzeugen. Wenn Wassertropfen auf ein solches Blatt fallen, berühren sie wegen dieser Rauheit tatsächlich nur einen Bruchteil der Blattoberfläche. Da die Oberflächenspannung des Wassers im Verhältnis zur Kontaktfläche sehr hoch ist, bleiben die Tropfen kugelförmig und können einfach abrollen.
In Bezug auf feuchte Keller kann der Lotus-Effekt als Inspiration für die Entwicklung von Wandfarben und Beschichtungen dienen, die Feuchtigkeit abweisen, um das Eindringen von Wasser zu verhindern und eine Selbstreinigung zu gewährleisten. Dies hilft dabei, die Bildung von Schimmel und schlechten Gerüchen zu verhindern und sorgt für ein gesünderes Raumklima. Der Einsatz solcher Beschichtungen kann eine effektive Präventivmaßnahme gegen feuchte Kellerwände sein und trägt zur Langlebigkeit der Bausubstanz bei.
Die Technologie, die den Lotus-Effekt nachahmt, wird als "Bionik" bezeichnet, weil sie von biologischen Prozessen inspiriert ist. Baustoffhersteller nutzen bionische Prinzipien, um innovative Lösungen im Kampf gegen Feuchtigkeitsprobleme in Gebäuden zu entwickeln. Ein mit Lotus-Effekt behandelter Keller kann somit erheblich weniger anfällig für Feuchtigkeitsschäden sein und langfristig die Instandhaltungskosten senken.