Der Grundwasserstand bezeichnet die Oberfläche des Grundwassers, also die Höhe, bis zu welcher das Grundwasser in der Erde natürlich aufsteigt und sich eine gesättigte Zone bildet. Diese Wasserspiegelfläche ist nicht statisch, sondern kann je nach verschiedenen Faktoren wie Jahreszeit, Wetterbedingungen, Niederschlagsmengen und menschlichen Einflüssen schwanken.
Die Kenntnis des lokalen Grundwasserstands ist von entscheidender Bedeutung bei der Planung von Bauvorhaben, insbesondere bei der Errichtung von Kellern und anderen unterirdischen Strukturen. Ein hoher Grundwasserstand kann ein Risiko für feuchte Keller darstellen, da das Wasser Druck auf die Fundamente und die Kelleraußenwände ausüben kann. Dies kann zu Feuchtigkeitseintritt und im Extremfall zu Überschwemmungen führen, wenn das Gebäude nicht angemessen gegen eindringendes Wasser geschützt ist.
Um den Grundwasserstand in Bezug auf ein Bauvorhaben zu bestimmen, werden üblicherweise geologische Untersuchungen und Bodengutachten durchgeführt. Die Informationen aus diesen Studien sind entscheidend für eine effektive Abdichtungs- und Drainageplanung, um Feuchtigkeitsschäden im Keller vorzubeugen. Dazu gehören die Wahl geeigneter Bau- und Abdichtungsmaterialien, die Konzeption von Drainagesystemen sowie die Berücksichtigung von Pump- und Dämmmaßnahmen.
In Gebieten mit bekanntermaßen hohem Grundwasserstand werden häufig zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen, wie wasserdichte Betonmischungen, Einbau von Drainageplatten, Einrichtung von Pumpsystemen und Sumpfpumpenschächten sowie die Schaffung von Überlauf- und Drainagebereichen, um das Risiko von Feuchtigkeitseintritt zu reduzieren.
Neben den baulichen Aspekten hat der Grundwasserstand auch Einfluss auf die Umwelt und das Ökosystem. Er bestimmt, wie gut Pflanzen und Bäume gedeihen, und kann die Qualität von Oberflächengewässern beeinflussen. Sowohl eine Verringerung als auch eine Erhöhung des Grundwasserstands kann ökologische Auswirkungen haben und erfordern eine angepasste Bewirtschaftung.
Für Hausbesitzer mit einem feuchten Keller ist es wichtig, den lokalen Grundwasserstand sowie die grundsätzliche Wassersituation zu verstehen, um geeignete Maßnahmen zur Feuchtigkeitskontrolle zu ergreifen und langfristig die Integrität und den Wert ihres Eigentums zu sichern.