Glossar-Buchstabe: Y

Yield-Point

Englische Bezeichnung für die Fließgrenze eines Materials, über die hinaus mit einer bleibenden Verformung zu rechnen ist.

Der Yield-Point, im deutschen Sprachgebrauch als Fließgrenze bekannt, ist ein kritischer Wert im Spannungs-Dehnungs-Diagramm eines Materials, der den Punkt angibt, an dem das Material unter der Einwirkung von äußerer Belastung beginnt, plastisch zu verformen. Das heißt, über diese Belastungsgrenze hinaus erleidet das Material eine dauerhafte Verformung und kehrt nach dem Entlasten nicht in seine ursprüngliche Form zurück.

Diese physikalische Eigenschaft ist von besonderer Bedeutung in der Materialwissenschaft und im Bauwesen, da sie Auskunft darüber gibt, bis zu welchem Grad ein Material belastbar ist, ohne irreversible Schäden zu nehmen. Im Kontext von Kellern und Fundamenten ist das Verständnis der Fließgrenzen der verwendeten Baustoffe für eine sachgerechte Konstruktion und Instandhaltung entscheidend, da dauerhafte Verformungen die strukturelle Integrität des Gebäudes beeinträchtigen können.

Materialien mit einer hohen Fließgrenze sind in der Lage, größere Belastungen zu ertragen, ohne bleibenden Schaden zu nehmen, während Materialien mit einer niedrigen Fließgrenze eher zu permanenten Deformationen neigen. Solche Deformationen können auch die Folge von Problemen mit Feuchtigkeit sein, da Korrosion und andere chemische Reaktionen, die durch das Eindringen von Wasser entstehen, die Materialstärke beeinträchtigen und damit die Fließgrenze herabsetzen können.

Die Kenntnis des Yield-Points ist somit essentiell für die Planung und Ausführung von Maßnahmen zur Vermeidung von Feuchteschäden. Durch die Auswahl geeigneter Materialien und Konstruktionstechniken, die entsprechend der Fließgrenze dimensioniert sind, lässt sich die Langlebigkeit von Kellerkonstruktionen erhöhen und die Wahrscheinlichkeit von Schäden durch Überlastung oder feuchtigkeitsbedingte Erosion reduzieren.


veröffentlicht am: 26.02.2024 08:06   |  bearbeitet am: 30.04.2024 13:18
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