Der Begriff "Erddruck" bezeichnet die Kraft, die von der umgebenden Erde auf die Konstruktion und Fundamente eines Bauwerks ausgeübt wird. Diese Kraft entsteht durch das Gewicht des Erdreichs sowie durch zusätzliche Einflüsse wie Wasser, das sich in der Erde befindet, oder durch Frost, der eine Volumenänderung des Bodens verursachen kann. Im Kontext von feuchten Kellern ist der Erddruck besonders relevant, da er eine direkte Ursache für Feuchtigkeitsprobleme sein kann.
Wenn eine Wand eines Kellerbaus direkt an das Erdreich grenzt, muss diese Wand dem Druck standhalten, der durch die darüber liegende Erde entsteht. Ohne geeignete Schutzmaßnahmen können durch diesem Druck Risse und Spalten im Mauerwerk oder Beton entstehen. Über diese Risse kann Wasser eindringen, was zu verschiedenen Feuchtigkeitsproblemen im Keller führen kann, wie beispielsweise Schimmelbildung, Ausblühungen oder Verfall der Bausubstanz.
Um Feuchtigkeitsprobleme aufgrund von Erddruck zu verhindern, sind beim Bau des Kellers verschiedene Konstruktionstechniken und Materialien zu berücksichtigen. Dazu gehören beispielsweise die richtige Wahl einer wasserdichten Abdichtung, die Verwendung von Drainagesystemen, die den hydrostatische Druck um die Wände herum reduzieren, sowie eine angemessene Wandstärke und die Verstärkung, um dem Erddruck standzuhalten.
Auch nachträglich kann man Maßnahmen gegen durch Erddruck verursachte Feuchtigkeit ergreifen. Hierzu zählen beispielsweise die Sanierung von bestehenden Rissen, die Nachbesserung von Abdichtungslagen oder auch die Einrichtung einer Drainage, die eingedrungenes Wasser wieder wegleitet.
Der Erddruck ist somit ein wichtiger Faktor in der Planung und Erhaltung von Gebäuden, insbesondere bei solchen, die sich unter der Erdoberfläche befinden oder an Hängen gebaut sind. Ein gut durchdachter Umgang mit dem Erddruck kann die Langlebigkeit des Bauwerks sichern und langfristig Kosten durch Schäden und Reparaturarbeiten reduzieren.